Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war im vergangenen Jahr von Inflation, hohen Zinsen und einer Rezession geprägt. 2023 betrug die Inflation im Durchschnitt 5,9 Prozent und der Leitzins der Europäischen Zentralbank lag zum Jahresende bei 4,5 Prozent. Zusammen mit dem Fachkräftemangel handelte es sich für viele Unternehmen um eine schwierige Situation. Trotzdem erreichte die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im November 2023 einen historischen Höchststand von 35,1 Millionen Beschäftigten. Ursache für dieses Phänomen ist die Kombination der demografischen Entwicklung zusammen mit dem großen Bedarf an Fachkräften. Dies führte dazu, dass viele Unternehmen versuchten, ihre Mitarbeitenden zu halten.
Beitragseinnahmen trotzen wirtschaftlicher Lage
Die Einnahmen der Rentenversicherung sind trotz der schwachen deutschen Wirtschaft stark gestiegen. Gründe dafür waren sowohl die positive Entwicklung der Löhne als auch die Zunahme bei der Erwerbstätigkeit. Das sorgte für zusätzliche Beitragseinnahmen in Höhe von 14 Milliarden Euro im Vergleich zu 2022. Laut Rechnungsergebnis betrugen die Einnahmen 2023 rund 381,2 Milliarden Euro, 5,0 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Ausgaben sind stärker gewachsen als die Einnahmen. Der Anstieg ist vor allem auf die Steigerung der Rentenausgaben zurückzuführen, die um 5,5 Prozent zulegten. Alles eingerechnet stiegen die Ausgaben 2023 laut Rechnungsergebnis um 5,6 Prozent auf 379,8 Milliarden Euro.
“Die solide Finanzsituation ist vor allem dem stabilen Arbeitsmarkt zu verdanken.”
Rücklage bei 1,7 Monatsausgaben
Absolut betrachtet überstiegen die Einnahmen die Ausgaben. Daher ist auch die Nachhaltigkeitsrücklage gewachsen. Zum 31. Dezember 2023 betrug sie 45,0 Milliarden Euro. Das sind 2,3 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Damit liegt die Rücklage über dem gesetzlich vorgesehenen Korridor, der von 0,2 bis 1,5 Monatsausgaben reicht. Die Nachhaltigkeitsrücklage dient dem Ausgleich unterjähriger Liquiditätsschwankungen aufgrund konjunktureller und saisonaler Einflüsse.
Rentenanpassung
Der aktuelle Rentenwert Ost ist zum 1. Juli 2023 stärker gestiegen als der aktuelle Rentenwert West. Als Ergebnis hat sich der aktuelle Rentenwert Ost bereits 2023 vollständig an den Westwert angeglichen, ein Jahr früher als geplant. 2023 beträgt der aktuelle Rentenwert 37,60 Euro.